Abgastemparatur

Wenn was unklar ist oder nicht so funktioniert wie ihr gern hättet.
Nordhesse
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Abgastemparatur

Beitrag von Nordhesse »

Hallo,

wir sind seit letztem Herbst stolze Wallibesitzer, bin mir aber bzgl der Handhabung noch nicht 100% sicher.

Der Walli steht im Wohnzimmer, an einem Edelstahlaussenschornstein der extra für ihn installiert wurde, mit einer wirksamen Höhe von 6,25m.
Wir haben nur einen 500L Kombi-Schichtspeicher angeschlossen (die Ölhzg hat noch mal einen 150L Speicher). Das scheint aber kein Problem zu sein, es war im letzten Winter nur einmal knapp mit der Kapazität des Speichers.

Ein Problem was sich bereits Ende der letzten Heizperiode zeigte war dieser schwarze Glanzruss in den senkrechten Lüftungsschächten. Ich habe mehr oder weniger erfolgreich versucht ihn manuell zu entfernen, der Installateur der Anlage hat mir empfohlen, beim Anheizen höhere Abgastemparaturen vorm Umschalten der Anheizklappe abzuwarten, die Flammwand erstmal draussen zu lassen und die Zugbegrenzung ganz zu öffnen. (wenn ich mich richtig erinnere, sagte er auch den Brennraum lieber nicht zu voll zu machen, was ich aber eigentlich eh nicht mache).

Mittlerweile hat auch bei uns die Heizperiode angefangen und ich muss feststellen, dass die Abgastemparatur immer noch auf bis zu 50 Grad sinkt. Im Augenblick weiss ich mir nicht besser zu helfen, als zwischendrinn die Klappe mal wieder umzulegen, bis die Temparatur wieder bei ca. 100 Grad gelandet ist.

Verheizt wurde soweit nur gut abgetrocknetes Buchenholz, von daher sollte das Problem, denke ich eigentlich nicht stammen.

Die Frage soweit kennt jmd das Problem zu niedriger Abgastemparatur und hat Lösungsvorschläge?

Ein 2. kleines Problem ist das wir im Sommer ein Bad erneuert haben, dabei auch Wasser aus der hzg abgelassen haben, und ich nun ein kleines Rauschen aus dem Wasserkreislauf des Wallis höre, obwohl ich eigentlich sämtliche Heizkörper und auch den Walli selbst entlüftet habe. Also es rauscht nicht permanent aber ab und an kommt quasi wie eine Welle mal dahergerauscht.

Schon mal vielen Dank im voraus :-)
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Freeliner
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von Freeliner »

Hallo und Willkommen
Nordhesse hat geschrieben:Ein Problem was sich bereits Ende der letzten Heizperiode zeigte war dieser schwarze Glanzruss in den senkrechten Lüftungsschächten.
Auf wieviel Grad steht die Rücklaufanhebung :?:
Nordhesse hat geschrieben:Mittlerweile hat auch bei uns die Heizperiode angefangen und ich muss feststellen, dass die Abgastemparatur immer noch auf bis zu 50 Grad sinkt. Im Augenblick weiss ich mir nicht besser zu helfen, als zwischendrinn die Klappe mal wieder umzulegen, bis die Temparatur wieder bei ca. 100 Grad gelandet ist.
Wie geht das denn :?:
Du weißt aber schon, wie man den Walli richtig anheizt :?: Es muss zuerst ein Glutbett geschaffen werden, dafür eher kleineres Holz nutzen. Abgastemperatur sollte ruhig -Richtung 300° gehen, dann erst die Klappe umlegen zum Vergasen ;)
Wenn ein gutes Glutbett vorhanden ist, Feuerraum füllen. Ich mache ihn meist halb bis dreiviertel vor, manchmal auch ganz voll.

Wenn die Vergasung abrechen sollte, ruhig mal wieder die Klappe öffnen, aber nicht nur bis 100° sondern eher wieder Richtung 300°
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JAU
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von JAU »

Nordhesse hat geschrieben:Die Frage soweit kennt jmd das Problem zu niedriger Abgastemparatur und hat Lösungsvorschläge?
Ja. Nach dem was ich so gehört habe sollen Außenkamine auch etwas empfindlich sein was die Temperatur angeht weil sie dazu neigen stark auszukühlen.

Grundsätzlich solltest du nach Wallnöfer-Anleitung anfeuern. Um Rauch und Geruch zu vermeiden eher oben anzünden. Direktklappe bei ~300°C umlegen. Sollte die Abgastemperatur dann aber schnell unter 100°C fallen sind Ofen und Kamin noch zu kalt. Dann empfehle ich die Direktluftklappe nicht ganz zu schließen sonder nur leicht anzulegen das der Walli oben und unten brennt. Die Temperatur liegt bei mir dann bei ~200°C.

Hat vielleicht noch jemand den Link zu der Anfeueranleitung?
Ich wollte zwar mal eine Anleitung ins Forum stellen, aber die Bilder sind nicht sonderlich geworden... :(
Nordhesse hat geschrieben:der Installateur der Anlage hat mir empfohlen, beim Anheizen höhere Abgastemparaturen vorm Umschalten der Anheizklappe abzuwarten
Höhere Abgastemperatur ist schwierig, wenn der Ofen mal richtig brennt steigt sie sehr rasch und auch über 400°C. Da fängt dann auch die Farbe an zu stinken und das Thermometer geht bei Überschreitung kaputt. :?
Nordhesse hat geschrieben:die Flammwand erstmal draussen zu lassen
Ich behaupte mal das mein Kaminzug mit zu den schlechteren gehört und hab die Flammwand immer drin. Es zieht zwar noch ein gutes Stück besser ohne aber dann dringen die heißen Abgase ausm unteren Brennraum auch (zu) weit in den Tauscher ein.
Umluftklappe ist bei mir auch geschlossen.
Nordhesse hat geschrieben:die Zugbegrenzung ganz zu öffnen.
Ich hätte jetzt eher gedacht das man die schließen sollte. Wo sitzt die denn? Am Kamin außen?


mfg JAU
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von Nordhesse »

danke schon mal für die Rückmeldungen :-)

Rücklaufanhebung: soweit ich weiss haben wir keine Rücklaufanhebung...

Nordhesse hat geschrieben:die Zugbegrenzung ganz zu öffnen.
Ich hätte jetzt eher gedacht das man die schließen sollte. Wo sitzt die denn? Am Kamin außen?


mfg JAU[/quote]

die Abgasumleitung die hinter dem Kaminrohr sitzt.
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von JAU »

Nordhesse hat geschrieben:Rücklaufanhebung: soweit ich weiss haben wir keine Rücklaufanhebung...
Das wäre Installationspfusch.

Die Rücklaufanhebung sitzt meist in der Pumpengruppe mit drin, schau da einfach mal nach ob ein Ventil drin sitzt und wie es eingestellt ist, bzw. nach den Temperaturen an den Thermometern. Sollte da keines sein bitte mal das Thermometer am Ofen ablesen, das sollte bei Vergasung und laufender Pumpe stets >60° anzeigen.
Nordhesse hat geschrieben:die Abgasumleitung die hinter dem Kaminrohr sitzt.
Wallnöfer bezeichnet die Klappe als Abgasumlenkung und dient dazu einen Teil der Rauchgase mit höherer Temperatur in den Kamin zu lassen. Wenn die Temperatur höher ist ist der Zug stärker. Ist bei mir inzwischen wieder komplett geschlossen.
Eine Zugbegrenzung sitzt normal im Kamin und öffnet/schließt selbsttätig.

Mal noch ne Nebenfrage zum Kamin: 150mm Durchmesser hat er aber?


mfg JAU
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Freeliner
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von Freeliner »

Also wenn wirklich keine Rücklaufanhebung verbaut ist, wäre das ein absolutes Unding und Pfusch hoch zehn :!:

Würde aber den Glanzruß in den Wärmetauschern erklären und die extrem abfallende Abgastemperatur auch ;)
Der Ofen kann ja so nie auf Touren kommen wenn dieser immer nur "gekühlt" wird :roll:

Hast du überhaupt mal eine andauernde Vergasung hinbekommen :?:

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... kkFzfK6ZO0

Wie groß ist dein Puffer und welche Temperaturen hast du da hinbekommen :?: (unten, oben)
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von schlimmfeld »

JAU hat geschrieben:Ich wollte zwar mal eine Anleitung ins Forum stellen, aber die Bilder sind nicht sonderlich geworden... :(
Ich feuere so an:

https://www.schlimmfeld.de/walltherm-me ... anleitung/

schlimmfeld
Zuletzt geändert von schlimmfeld am 23. Jan 2017, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von Nordhesse »

entschuldigt mein Unwissen, aber wahrscheinlich ist schon eine Rücklaufanhebung verbaut (die Anlage wurde von einem von HEE vermittelten Installateur gebaut und in Betrieb genommen). Wie das Ventil aussieht und wo es sitzt, weiss ich leider noch nicht, aber im Betrieb stehen Vor- und Rücklauf idr auf 60 Grad. Ich versuch mal zwei Fotos anzuhängen...

Der Kamin hat ein 15er Rohr, richtig.

Angefeuert habe ich tatsächlich nicht so wie Schlimmfeld es empfiehlt, stattdessen habe ich immer erst etwas Papier, kleine Äste und einen dünnen Scheit reingetan, sobald der Scheit brennt, lege ich dann noch ein paar Scheite nach (meistens nur so 3 bis 4) und warte dann bis die Agastemparatur 300° erreicht. Nachgelegt wird dann, wenn nötig, wenn die bis zur Glut runtergebrannt sind. ABER eine richtig schöne Flamme nach unten habe ich tatsächlich meist nur direkt nach dem Umlegen.

Den Tipp die Klappe nur halb zu schliessen, konnte ich nicht umsetzen, da die Klappe quasi zufällt, da geht nur auf oder zu.

Es ist wie gesagt ein 500L Speicher, wenn der Ofen so wie grad nur am Abend für ein paar Stunden läuft, klettert die Temparatur auf zw. 30 & 40° bei längerem Betrieb dann auf 60°.
Dateianhänge
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von JAU »

Nordhesse hat geschrieben:wahrscheinlich ist schon eine Rücklaufanhebung verbaut . Wie das Ventil aussieht und wo es sitzt, weiss ich leider noch nicht, aber im Betrieb stehen Vor- und Rücklauf idr auf 60 Grad.
Auf dem Foto kann ich leider nix erkennen. Wenn aber Rücklauf und Vorlauf in der Pumpengruppe "miteinander verbunden" sind und die Temperatur stimmt wird das schon passen.
Nordhesse hat geschrieben:sobald der Scheit brennt, lege ich dann noch ein paar Scheite nach
Wie groß sind die Scheite? In der Anheizphase solltest du darauf achten das du nicht die ganz großen Klopper einlegst. Grundsätzlich sind bei Holzvergasern kleinere Scheite besser.
Nordhesse hat geschrieben:Den Tipp die Klappe nur halb zu schliessen, konnte ich nicht umsetzen, da die Klappe quasi zufällt, da geht nur auf oder zu.
Alternativ kannst du das auch durch Nachlegen steuern. Also immer sparsam, das erfordert aber viel Gefühl fürs Holz, mal eine Scheit zu viel oder einen der schneller anbrennt als erwartet und schon geht die Temperatur zu weit rauf. Außerdem gibt es dann recht wenig Glut die nur kurz anhält.

Ob dein Ofen noch genauso aufgebaut ist weiß ich leider nicht, die alten haben am Hebel außen eine Feder, wenn du die etwas vorspannst wird die Direktklappe schwerer gehen und dann auch stehen bleiben.
Anmerkung: In dieser Betriebsphase wird die Vergaserflamme auch nicht wirklich stabil sein, bei mir ist sie durch die blinde Scheibe als nur schwer zu erkennen.
Nordhesse hat geschrieben:wenn der Ofen so wie grad nur am Abend für ein paar Stunden läuft,
Das könnte auch Teil des Problems sein, ich brauche ~1h bis der Kamin aufgeheizt ist und mindestens 50l Holz bis der Ofen wirklich auf Temperatur ist. Deswegen heize ich auch lieber nur jeden zweiten oder dritten Tag und nutze dazwischen meinen Puffer.


mfg JAU
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Freeliner
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Re: Abgastemparatur

Beitrag von Freeliner »

Also ich heize so ähnlich an wie Schlimmfeld, hab da auch die besten Erfahrungen mit gemacht.

5 kleinere Scheite rein und mittig von oben mit einem Anzünder und etwas Anzündholz anbrennen lassen.
Das lasse ich dann ca ne halbe Stunde brennen, Abgastemperatur bleibt dann eigentlich immer unter 300°.
Wenn sich dann genügend Glut gebildet hat, pack ich den Walli ca halb voll, lasse ihn schön satt anbrennen bis die Abgastemeperatur die 300° erreicht hat und lege dann die Klappe um.

Je nachdem wie kalt der Walli und Kamin war, muss ich die Klappe eventuell noch einmal öffnen bzw. lasse ich sie noch ein paar Minuten etwas offen.

Die Rücklaufanhebung muss ja auch auf Temperatur kommen.

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