Walltherm im Neubau

Wenn was unklar ist oder nicht so funktioniert wie ihr gern hättet.
ralfs1981
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Walltherm im Neubau

Beitrag von ralfs1981 »

Hallo an alle,

habe mich eben ganz frisch hier angemeldet da ich etaws Unterstützung benötige :-)

Wir bauen im kommenden Jahr unser Einfamilienhaus im schönen Nordschwarzwald. Die Bauweise orientiert sich am kfw70 Standard, Außenwände Ytong 36,5 cm. Zu beheizende Fläche ca. 150 Quadratmeter.

Ich habe den Walltherm vor einigen jahren per zufall entdeckt und war begeistert. Wir möchten diesen mit dem Dämmpaket betreiben damit möglichst viel an den Puffer geht. Zudem kombiniert mit einem Röhrenkollektor auf dem Dach betreiben, Pufferspeicher 1000 Liter, Fußbodenheizung überall.

Das Problem ist, unser zuständiger Vertriebspartner meint im Neubau mit dem genannten Energiestandard reicht es aus den Walltherm alle 2 Tage, wenns mal richtig kalt wird, jeden Tag einmal anzufeuern (vollgeladen versteht sich).

Kann das jemand bestätigen? Ich habe da so meine Zweifel.

Ich habe bisher nur Walltherm-Betreiber in älteren Häusern finden können. Klar haben diese einen entsprechend höheren Energiebedarf, aber keiner von denen konnte sich vorstellen, dass so geringes Heizen wirklich reicht...

Eventuell lässt sich hierüber auch ja auch jemand aus unserer Nähe mit Walltherm im Neubau finden :-) ?

Freue mich über eure Rückmeldungen!

Viele Grüße,
ralfs1981
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JAU
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von JAU »

Willkommen ralfs1981,

ich hab zwar keinen Neubau, dafür weniger m². Ich kann mit 2x1000l problemlos einen Tag aussetzen solang es nicht wirklich knacke kalt ist.
Aber mit einer einzigen Füllung ist dann auch nicht getan. Da heizt man schon ein paar Stunden bis der Puffer wieder voll ist.

Isolierung halt ich im Neubau für zwingend nötig, 5kW im Aufstellraum sind mehr als man meinen möchte.
Und der Raum sollte auch so groß wie möglich sein, sonst: Sauna.


mfg JAU
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Freeliner
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von Freeliner »

Hallo und Willkommen,

ganz wichtig (meiner Meinung nach) doppelwandiges Rauchrohr :!: :!: :!:

Die Dämmung um den Walli macht zwar schon deutlich was aus, aber auch nicht sooooo extrem.
Ich wäre froh ich hätte noch 1-2kW weniger in den Raum :!:
(sauge auch noch mit einem Lüfter in der Wand über dem Walli warme Luft raus in den Flur)

Aufstellraum ist 40m² + relativ offene Küche von ca. 12m².
Haus ist aber mit 120mm WDVS gedämmt und 3fach Fenster mit U-Wert 0,7.

Mehr als 3h Stunden Vollgas ist eigentlich nicht drin :roll:

viewtopic.php?f=6&t=23#p231
ralfs1981
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von ralfs1981 »

Guten Morgen!

Das mit dem doppelwandigen Rohr ist ein sehr guter Tipp. Dafür gleich mal Danke :-)

Der Walli wird bei uns auch im offenen Wohnraum stehen. Etwa 55 Quadratmeter. Fenster ebenfalls dreifach verglast.

Wie lange läuft der Walltherm denn groooob wenn er einmal vollgeladen wird? Mit Hartholz tatsächlich um die 5 Stunden wie angegeben? Kommt mir lange vor. Will mal ausrechnen ob er theroetisch schafft mit einer Füllung einen Speicher vollzuladen.
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Freeliner
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von Freeliner »

Hallo,

IR Verglasung nicht vergessen :!: ;)

Ich gehe mal von 30° Vorlauf der Fussbodenheizung aus und Pufferdurchladung von 80°.

Damit kannste nutzbare 58kWh im Puffer speichern.

Bei sagen wir mal durchschnittlich 10kW vom Walli ins Wasser müsste er runde 6 Stunden brennen
(wenn gleichzeitig keine weitere Abnahme im Haus erfolgt).

Bei 6 Stunden Brenndauer auf Volllast gibt er theoretisch ca 80-90kWh ab (inkl. Raumleistung)

1kg Hartholz 4,2kWh * 90% = 3,78kWh/kg -> also mindestens 25kg Hartholz für eine Pufferladung wie oben geschrieben

Mit einer Füllung wohl mit oben genannten Werten nicht möglich.
Schätze mal 15 bis max. 20kg bekommste auf einmal rein
Gombi1984
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von Gombi1984 »

Hallo und willkommen!
Ich habe eine Kern Haus von 2003 wo der Walli im Wohnzimmer steht 41 qm !
momentan bei so 10 bis 14 Grad Außentemperatur komme ich mit einer Puffer Ladung 950 l ca 3 Tage aus heute hat die sonne geschienen und ich schätze wenn es jetzt nicht kälter wird werde ich noch einen tag länger damit auskommen ! Heute War Tag 2 ohne Anheizen des Walli und oben im puffer noch 56 Grad und unten durch die solarthermie wieder auf 45 Grad aufgeheizt! Meine systemtemperatur für die fußbodenheizung habe ich auf max 38 Grad eingestellt und fahre bis jetzt ganz gut damit ! Verlegeraster der fußbodenheizung 5 cm !
Hatte beim Laden des pufferspeicher Schöne 28 Grad im Wohnzimmer :D
die kwl lauft leider noch nicht :(
aber bei 0 Grad draußen wird das Wohnzimmer nicht wärmer als 24 bis 25 Grad!
Also im Neubau denke ich schon das man locker mit den 1000l mal 2 Tage auskommt oder auch mal länger !
ich brauche ca 1,5 Walli Ladungen um den puffer voll zu bekommen Buche und Eiche !
Gruß Brandmeister09
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Freeliner
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von Freeliner »

Gombi1984 hat geschrieben:Meine systemtemperatur für die fußbodenheizung habe ich auf max 38 Grad eingestellt und fahre bis jetzt ganz gut damit ! Verlegeraster der fußbodenheizung 5 cm !
Hi Gombi,

da ist mit Sicherheit einiges an Optimierungspotential vorhanden.
38°Vorlauf bei Fussbodenheizung und dann nich bei 5cm passt absolut nicht zusammen. Mit 35-38° fahre ich in meine Heizkörper ;)

Bei dem Verlegeabstand und Haus aus 2003 (ohne es jetzt weiter zu kennen) sollte die 30° Marke bei Auslegungstemperatur zu knacken sein ;)

Zumal du dann auch mehr Energie im Puffer speichern kannst ;)
Gombi1984
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von Gombi1984 »

Ja da wird noch optimiert aber das geht halt nur im laufendem Betrieb und wenn es schön kalt ist !
Die 38 Grad hat sie ja auch nur bei - 12 Grad Außentemperatur! Mal sehen wie weit ich das System noch runter fahren kann !
Ich werde bestimmt noch das ein oder Andere mal an den heizkurven spielen !
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E Neubauten
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von E Neubauten »

Hallo ralfs,
hier ein Beispiel, wie es bei uns läuft:

- Holzständerhaus, U-Wert Wand 0,15/ Dach 0,16, Fenster 3-fachverglast Uf=1,3, Ug=0,6, viele große Fensterflächen Ri. Süden
- Fussbodenheizung in allen Räumen
- KWL mit WRG u. FRG
- Walltherm Kaminofen mit 1000L Pufferspeicher
- Brauchwassererwärmung per Clage Solartronic (FWS-DLE-Kombination, wenn im Sommer der Puffer kalt bleibt)
- Heizpatrone im Puffer für Notfälle (wenn Bewohner/Heizer oder Walli krank oder längere Abwesenheit im "Kernwinter")
- 160qm Wf, Heizlast laut Berechnung 4,3 kW.
- Bodenbeläge UG Fliesen, OG Fliesen bzw. Kork.

- keine WP, keine Solarthermie

Bericht aus dem Jahr 2012 (Mitte März):
Im Februar, bei zweistelligen Minustemperaturen bis -20° oder kälter, musste der Walli täglich ran für ca. 5-6 Std. Nach 24 Std. war der Puffer aber komplett wieder auf 20° (RT der Fussbodenheizung). Aktuell heizen wir wieder alle 2-3 Tage für 5 Std. Der Heizstab im Puffer war noch nie in Betrieb, da immer alles funktioniert hat. Bei extremer Kälte musste der DLE zum frühen duschen schon mal zuheizen.
Im Winterhalbjahr haben wir etwa 4 RM Holz verbrannt, allerdings alles leichtes Bauholz, Paletten, Lärchenschalung (nene, nur das was übrig war ;-) usw. Zum Schluß hab ich einen halben RM Eiche dazugekauft, damit brennt der Walli nun auch gänzlich ohne Betreuung mal 3 Std.. Vorher wars ein ewiges Nachlegen...Fazit: Wir sind rundum happy :-)

Bericht Ende Februar 2014:
Dies war/ist nun der erste "Winter", in dem wir ausschließlich trockenes Buchen- und Eichenholz verstocht haben. Das waren nun seit November (? weiss nicht mehr genau, wann wir das erste Mal den Ofen anhatten) ziemlich genau 3,5 (dreikommafünf!) rm Holz...
Der DLE, der in den warmen Monaten unser Brauchwasser zuheizt, macht uns tatsächlich nicht arm, Stromverbrauch lag bisher immer bei/um 3800 kwh (Gesamtstromverbrauch für Alles).

Bericht Mitte April 2016:
letzter Winter ca. 5 rm, diesen "Winter" bisher 3 rm. Wir hatten diesen Winter bisher nur 1 Woche, in der der Walli täglich an war, ansonsten reichte locker alle 2 Tage 18 Uhr anfeuern und um 22:30 nix Neues mehr auflegen. Frage mich schon, warum ich im Dezember 10rm aus dem Wald geholt habe, das reicht ja für 3 Jahre... ;-)

(alles nachzulesen hier: http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t ... au-?page=2

Wie Du siehst - Walli als Alleinheizung geht im gut gedämmten Neubau, auch ohne tagtäglich anfeuern zu müssen. Pack ihn nur gut ein, damit er nicht so viel Wärme in den Raum abgibt ;-) (!)
Königsspitze 2011 (als Alleinheizung :mrgreen: ) mit Zusatzdämmung und IR-Glas
ralfs1981
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Re: Walltherm im Neubau

Beitrag von ralfs1981 »

Ja super, das stimmt doch optimistisch :-)

Vielen lieben Dank für die vielen Infos und Erfahrungsberichte!

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